Es fällt nicht leicht, sich positive Gedanken zu bewahren angesichts der aktuellen Ereignisse in Europa.
Ich habe in der Vergangenheit bereits einige Zeilen berühmter Autoren hier aufgenommen: Ludwig Wittgenstein und Matthias Claudius waren bereits „zu Gast“. Die aktuellen geschehnisse zu kommentieren, überlasse ich Erich Kästner. Er hat vor langer Zeit seine „Fantasie von übermorgen“ geschrieben, die nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Fantasie von übermorgen
Und als der nächste Krieg begann
da sagten die Frauen: Nein
und schlossen Bruder, Sohn und Mann
fest in der Wohnung ein.
Dann zogen sie in jedem Land
wohl vor des Hauptmanns Haus
und hielten Stöcke in der Hand
und holten die Kerls heraus
Sie legten jeden über’s Knie
der diesen Krieg befahl:
die Herren der Bank und Industrie,
den Minister und General.
Da brach so mancher Stock entzwei
und manches Großmaul schwieg.
In allen Ländern gab’s Geschrei,
doch nirgends gab es Krieg.
Die Frauen gingen dann wieder nach Haus
zu Bruder und Sohn und Mann
und sagten ihnen: der Krieg sei aus.
Die Männer starrten zum Fenster hinaus
und sahen die Frauen nicht an…
(Erich Kästner)
Bewahren Sie sich positive Gedanken. Nur daraus kann etwas neues und besseres entstehen.
Ihr professioneller Ghostwriter
Kai-Uwe Hüter
[Der Artikel wurde zuletzt am 06.10.2022 aktualisiert]