Digitalisierung an deutschen Universitäten

Was hat die Digitalisierung an deutschen Universitäten mit der Covid-19-Pandemie zu tun?

Aus Sicht des Bildungssystems hat die Corona-Pandemie mit Sicherheit eines gezeigt: Deutsche Schulen und Universitäten können den klassischen Präsenzunterricht noch nicht vollständig durch digitale Formate ersetzen. Die Online-Lehre ist für viele Universitäten immer noch Neuland. Technische Lösungen existieren bereits. Sie werden aber häufig nicht eingesetzt, oder zumindest nicht im großen Stil.


Der Status Quo

Viele Schulen und Universitäten haben die bestehenden Erfahrungen aus der Vergangenheit adaptiert und innerhalb kürzester Zeit digitale Formate angeboten. Lehrveranstaltungen wurden gestreamt oder als abrufbare Videoaufzeichnungen zur Verfügung gestellt. Moodle-Systeme bieten die Möglichkeit zur Vernetzung untereinander. Ähnlich wie in beliebten sozialen Netzwerken können Gruppen erstellt werden. Der Austausch zwischen den Usern ermöglicht das Teilen von Daten sowie die direkte Kommunikation.


Befragungen unter Studierenden haben gezeigt, dass in vielen Bereichen noch Verbesserungsbedarf besteht. „Vor allem Geisteswissenschaftler sind mit der technischen Ausstattung ihrer Hochschule unzufrieden, während Wirtschaftswissenschaftler sowie Agrarwissenschaftler hinsichtlich der von den Lehrenden genutzten Technik zufrieden sind“ hat eine an der Universität Hohenheim erstellte Untersuchung ergeben. Unterschiede zeigen sich auch in der Selbstverständlichkeit der Nutzung neuer Technologien.


Die Vorteile der digitalen Universität

Bereits 2020 wurde an der Universität Potsdam ermittelt, wie sich die Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Formate ausgewirkt hat. Das Fazit: An der Universität Potsdam scheint dies gut gelungen, denn die Befragten gaben mehrheitlich an, gut mit der veränderten Situation zurechtzukommen.


Unterschiedlich bewertet haben die Befragten die verschiedenen Aspekte der digitalen Lehre. Eine an der Universität Jena durchgeführte Umfrage hat aufgezeigt, wo Verbesserungsbedarf besteht: Die Technik funktioniert, aber didaktisch und organisatorisch stellen sich große Herausforderungen.


Wenn es gelingt, aus der Krise Ansätze für die Neugestaltung der Lehre mitzunehmen, dann haben wir alle gewonnen. Im Zeitalter der allgegenwärtigen Smartphones und einer hohen Internetverfügbarkeit (zugegeben – hier ist Deutschland in manchen Regionen noch Entwicklungsland!) spricht nichts dagegen, Lernprozesse zu dezentralisieren. Die technischen Voraussetzungen sind gegeben.

Wirkt die Corona-Pandemie als Denkanstoß, um die Didaktik der Online-Lehre weiterzuentwickeln? Es wäre sehr zu wünschen! Dies wird sich positiv auf die Digitalisierung an deutschen Universitäten auswirken.


Ihr professioneller Ghostwriter


Kai-Uwe Hüter


Kai-Uwe Hüter


[Der Artikel wurde zuletzt am 06.10.2022 aktualisiert]

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