Was haben Studium und Pandemie miteinander zu tun? Wie kann das Arbeitspensum bewältigt werden, wenn an der Uni der Ausnahmezustand herrscht?
Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Besonders für viele Studenten im ersten Semester ist der Ausnahmezustand spürbar. Viele haben zwar ihr Studium begonnen, aber bislang wenig von der Universität gesehen. Die Lehre wird an vielen Universitäten virtuell abgehalten. Studieren ohne soziale Kontakte? Für viele Studenten in diesen Zeiten leider traurige Realität. E-Learning ist eben doch kein vollwertiger Ersatz für den persönlichen Austausch mit anderen Menschen. Die wichtigen persönlichen Kontakte und zwischenmenschlichen Interaktionen fehlen.
Nicht alle Studenten verfügen über die notwendigen Voraussetzungen, um von zuhause aus ungestört zu lernen oder an Online-Seminaren teilnehmen zu können. Laut einer Studie der Universität Hildesheim ist dies bei etwa 15-20% aller Studenten der Fall. 80% vermissen das soziale Miteinander auf dem Campus. Hinzu kommen Motivationsschwierigkeiten. Sich stundenlang Videos von Vorlesungen anzuschauen ist eben doch eintöniger, als Veranstaltungen mit Kommilitonen im „real life“ zu erleben. Studenten in höheren Semestern müssen sich an neue Formen des Studium gewöhnen. Flexibilität ist gefragt.
Soziale Auswirkungen
Zu den möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie gehört auch eine Verschärfung der sozialen Auslese. Es ist durchaus möglich, dass durch die Pandemie der Run auf Studienplätze noch gesteigert wird und als Folge davon die Selektionsmechanismen an den Universitäten noch weiter verschärft werden. Dies betrifft zum Beispiel die finanziellen Hürden bei der Aufnahme eines Studiums.
Die Nachfrage nach Studienkrediten ist deutlich angestiegen. Während bei der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zwischen Mai und September 2019 etwa 8.500 Anträge auf Förderung mit einem Volumen von 315 Millionen Euro gestellt wurden, stieg die Anzahl im Vergleichszeitraum 2020 auf nahezu 31.000 Anträge mit einer Fördersumme von über 900 Millionen Euro. Hinzu kommen die Auswirkungen auf studentische Tätigkeiten. Durch Corona fallen viele Minijobs weg. Davon sind auch Studenten betroffen. In der Gastronomie wurden bislang etwa 36% der Stellen gestrichen.
Die Anzahl der Studienabbrecher hat 2020 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 20% zugenommen. Eine weitere Auswirkung liegt in den indirekten Effekten der Krise: Gewerkschaften gehen davon aus, dass viele junge Menschen ein Studium anstreben, um sich der Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit zu entziehen. Auch junge Menschen mit bereits abgeschlossener Berufsausbildung tendieren nun häufiger dazu, mangels Arbeitsmöglichkeiten wieder an die Universität zurückzugehen und sich weitere Qualifikationen anzueignen.
Aktuelle Lage
Viele Universitäten haben sich etwas einfallen lassen, um Studenten auch in Zeiten der Corona-Pandemie das Studieren zu erleichtern. Die Universität Hohenheim setzt beispielsweise auf eine Mischung aus Präsenz und Distanz. Die Begrüßung der neuen Studenten durch den Rektor findet digital statt, während die Campus-Rallye sowie andere Veranstaltungen direkt vor Ort durchgeführt werden können.
Aktuelle Informationen zu allen Fragen rund ums Studium finden sich auf der Homepage des Deutschen Studentenwerkes.
Bleiben Sie gesund und erfolgreich!
Ihr professioneller Ghostwriter
Kai-Uwe Hüter
[Dieser Artikel wurde zuletzt am 10.10.2022 aktualisiert]