Ein Blogartikel ist immer auch ein Spiegel des herrschenden Zeitgeists. Regelmäßige Leser meines Blogs wissen, dass ich nicht nur über das Studieren im Allgemeinen und das akademische Ghostwriting im Besonderen schreibe. Seit einiger Zeit nimmt das Thema Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr Raum in meinem Blog ein.
Das hat nichts mit meinen persönlichen Vorlieben zu tun (wie z. B. meiner Begeisterung für Science-Fiction-Romane), sondern mit den aktuellen Entwicklungen unserer Zeit. Neben generativer KI, die Texte erstellen kann (wie z. B. ChatGPT), gibt es noch andere Anwendungen der KI im Studium. Eine davon ist die Suchmaschine Semantic Scholar.
Dabei handelt es sich um eine KI, die fortschrittliche Algorithmen des maschinellen Lernens nutzt, um wissenschaftliche Arbeiten zu durchsuchen und relevante Informationen zu extrahieren. Das Tool soll Zugriff auf mehr als 219 Millionen wissenschaftliche Arbeiten aus unterschiedlichen Fachbereichen bieten.
Die Suche nach einem Begriff mit Tippfehler, wie „artifical intelligence in educatiomn“, brachte zunächst keine Treffer. Hier hätte Google sicherlich einen Vorschlag zur Verbesserung des Suchbegriffs gemacht. Die korrigierte Eingabe mit korrekter Schreibweise “artificial intelligence in education“ brachte wie erwartet einige Treffer zustande.
Semantic Scholar ist ein leistungsstarkes Werkzeug, das Studenten hilft, effizient auf wissenschaftliche Literatur zuzugreifen und diese zu analysieren. Wer sich nicht nur auf die Suchmaschinen in den Universitätsbibliotheken verlassen möchte, findet hier eine gute Ergänzung.
Das Besondere an Semantic Scholar ist nicht nur die enorme Datenmenge, sondern auch die Art und Weise, wie die KI mit dieser umgeht. Dank der ausgefeilten Algorithmen können Suchergebnisse nach Relevanz und Qualität gefiltert werden, wodurch Studierende und Forschende schneller die für sie wichtigen Informationen finden. Zudem bietet das Tool Funktionen wie das Hervorheben von Hauptaussagen in Artikeln oder das automatische Generieren von Zusammenfassungen.
Ein weiterer Vorteil ist die Interaktivität der Plattform. Nutzer können nicht nur nach spezifischen Artikeln suchen, sondern auch Empfehlungen für verwandte Arbeiten erhalten, was den Horizont für weitere Recherchen erweitert. Semantic Scholar fördert so das tiefere Verständnis komplexer Themen und regt dazu an, über den ursprünglichen Suchbegriff hinauszugehen.
Die Plattform eignet sich auch für Einsteiger, die noch nicht mit wissenschaftlicher Recherche vertraut sind. Mit klaren Kategorien und einer benutzerfreundlichen Oberfläche ist die Navigation einfach und übersichtlich. Gleichzeitig profitieren auch erfahrene Anwender von den fortschrittlichen Funktionen, die Zeit sparen und neue Perspektiven eröffnen können.
Besonders spannend ist die Möglichkeit, Zitationsnetzwerke einzusehen. Damit wird nachvollziehbar, wie einzelne Arbeiten miteinander in Verbindung stehen und welche Studien in einem bestimmten Forschungsbereich besonders einflussreich sind. Dies kann Studierenden und Forschenden dabei helfen, ihre eigene Literaturauswahl gezielt zu verfeinern.
Die Nutzung von Semantic Scholar sollte daher nicht als Ersatz für andere Datenbanken oder Suchmaschinen gesehen werden, sondern vielmehr als eine Erweiterung, die den gesamten Rechercheprozess bereichern kann. Gerade in einer Zeit, in der die Menge an verfügbaren Informationen stetig wächst, sind solche intelligenten Tools unverzichtbar geworden.
Insgesamt ist Semantic Scholar ein hervorragendes Beispiel dafür, wie KI unsere Arbeits- und Lernprozesse unterstützen kann – nicht nur effizient, sondern auch auf eine Weise, die qualitativ hochwertige Ergebnisse liefert.